Pol-AG  Politik und Gesellschaft - Fakten und Thesen

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Geschichte Israels

2000 v. Chr.

Abraham verläßt Mesopotamien, einen Landstrich in der Nähe von Basra, Irak, und zieht nach Israel, in die Gegend des heutigen Beerscheba.
 

1700

Beginn des 400-jährigen Aufenthalts in Ägypten.
 

1200 - 1050

Richterzeit;
Auseinandersetzung mit kanaanitischen Völkern, u.a. mit den Philistern.

 

1050 - 931

Größte Ausdehnung Israels unter den Königen Saul, David und Salomo;
Israel ist Hegemonialmacht in diesem Raum.
 

931 - 587

Israel wird geteilt in zwei Reiche - Zerfall.
 

722

Samarien wird von den Assyrern erobert;
Untergang des Nordreiches.
 

597

Nebukadnezar erobert Jerusalem.
Deportation der Juden nach Babel,
Zerstörung des Tempels.
 

587

Aufstand gegen Nebukadnezar,
Niederschlagung des Aufstands,
Zerstörung Jerusalems.
 

538

Cyrus erobert Babylon.
Juden dürfen zurück nach Israel,
danach kann Israel nicht mehr die volle Unabhängigkeit erringen, sondern Israel erhält unter Persien und später Griechenland nur noch eine Teilautonomie.
 

139

Epiphanes läßt im Tempel einen Götzen-Altar (für Zeus) aufstellen;
danach Aufstand und Vertreibung der herrschenden Syrer;
als Folge, drei Jahre volle Unabhängigkeit,
Rückeroberung durch Syrien, begrenzte Autonomie für Israel.
Israel kann nie mehr die volle Souveränität erringen, erst wieder in der Neuzeit mit der Gründung des modernen Staates 1948.
 

63 
 

Römer sind im Heiligen Land.
 

7 v. Chr.

Geburt Jesu in Bethlehem.
 

26 n. Chr.

Johannes der Täufer tritt auf.
 

30

Kreuzigung, Tod und Auferstehung Jesu Christi.
 

66

Aufstand gegen die Römer.
 

70

Niederschlagung des Aufstands,
Einnahme Jerusalems durch die Römer,
Zerstörung des Tempels.
 

73

Eroberung der letzten jüdischen Festung Massada.
 

132

Neuer Aufstand der Juden mit 200.000 Aufständischen.
 

135

Rückeroberung durch die Römer.
Juppiter-Tempel statt jüdischem Tempel,
Juden dürfen bei Todesstrafe Jerusalem nicht betreten.
 

330

Christentum wird Staatsreligion im Römischen Reich.
 

333

Römische Herrschaft in Nahen Osten endet.
Byzanz beherrscht das Gebiet;
gewaltsame Christianisierungsversuche von Juden.
 

632

Araber und damit der Islam erobern Jerusalem.
450 Jahre lang ist das Gebiet des früheren Israel eine islamische Provinz,
Herrschaft der Omaijaden mit Sitz in Damaskus.
 

1200

Mehrzahl der Bewohner Jerusalems sind Moslems.
 

1096 - 1187

Kreuzritter-Staat;
Juden und Moslems werden unterdrückt.
 

1187

Saladin erobert Jerusalem.
 

1187 - 1516

Herrschaft der Mameluken.
 

1516

Das Osmanische Reich (Türken) erobert Jerusalem,
Juden ( in ca. 30 Gemeinden) werden hoch besteuert.
 

1840

Juden bilden die Mehrheit in Jerusalem.
 

1880

480.000 Araber leben in dem seit längerem Palästina genannten Gebiet,
24.000 Juden, d.h. 5 % der Bevölkerung.
 

1881

Auswanderungswelle von Juden nach Palästina auf Grund von Pogromen in Rußland.
 

1897

Zionisten-Kongress in Basel, nicht in München, wie ursprünglich vorgesehen, da die örtliche jüdische Gemeinde dagegen interveniert hatte
Theodor Herzl als treibende Kraft des Zionismus.
 

1909

Gründung des ersten Kibbuz,
Kultivierung des Landes.
 

1914

60.000 Juden leben in Palästina, 11 %.
 

1917

England erobert im Ersten Weltkrieg Jerusalem von den Türken, nach einer Schlacht nahe Jerusalem.
General Allenby betritt Jerusalem zu Fuß, nicht zu Pferd,
Weiterer Zustrom von Juden;
Belfourd-Deklaration durch England - Zusage einer Heimstätte für Juden.
 

1918/19

Groß-Palästina wird britisches Mandat.
 

1919

Chaim Weizmann und Emir Feisal schließen Abkommen: Ziel ist die Bildung eines jüdischen und arabischen Staates in diesem Gebiet (d.h. Groß-Palästina, Israel und Jordanien).
 

1922 - 1939

Zahlreiche Unruhen im britischen Mandatsgebiet.
England tut sich schwer mit der Verwaltung des Mandats.
 

1934

Die “Jüdische autonome Provinz Birobidschan” wurde am 5. Mai 1934 in der UdSSR ausgerufen.
In einem Gebiet, das größer als das damalige Palästina war, siedelten sich dann schließlich 12.000 jüdische Sowjetbürger an,
9.000 km von den historischen Siedlungszentren entfernt.
Die Gegend war unwirtlich und die Ansiedlung schlecht vorbereitet. Politischen Säuberungen mit Spionagevorwürfen zu Gunsten Japans und Deutschlands führten dann faktisch zu einem Ende des dortigen jüdischen Lebens. Die autonome Provinz bestand nur noch auf dem Papier
.
 

1939

England läßt gemäß Weißbuch nur noch 2.000 jüdische Einwanderer nach Palästina, trotz der sich abzeichnenden Katastrophe der Juden in Deutschland auf Grund der Naziherrschaft.
In der Zeit davor wanderten zahlreiche deutsche Juden ein, die die Gesamtentwicklung positiv beeinflussten.
England begünstigt fallweise die Araber.
Im Zweiten Weltkrieg kommt es nach fast 2000 Jahren zur expliziten Bewaffnung von Juden, die jüdische Brigade nimmt als britische Armee-Einheit ab 1943 an den Kämpfen in Italien teil.
 

1945

Weiterhin restriktive Einwanderungspolitik Englands.
Ein Zwischenfall führt zum Untergang eines Einwanderer-Schiffes mit Hunderten von Toten, darunter KZ-Überlebende.
KZ-Überlebende werden nach Deutschland zurückgeschickt.
Kritik an England.
England entschließt sich, das Mandat an die UNO zu übergeben.
 

1947

Am 29.11.1947 stimmt die UNO über einen Teilungsplan für dieses Gebiet (westlich des Jordans) ab.
33 Ja- und 13 Nein-Stimmen bei 10 Enthaltungen.
Ein jüdischer und arabischer Staat sollen geschaffen werden. Jeder Staat sollte aus drei Teilen bestehen mit Jerusalem als internationaler Zone.
 

1948

Am 14. Mai: Proklamation des Staates Israel, nachdem das britische Mandat um Mitternacht endete.
Bibel: “Der Feigenbaum hat wieder Blätter bekommen.”

Jüdischer Staat gemäß UNO-Plan:
    52 % der Fläche, 498.000 Juden,
    497.000 Araber;
    arabischer Staat: 48 % der Fläche,
    10.000 Juden und 725.000 Araber.
Es kommt ab dem 15. Mai zum Krieg der angrenzenden arabischen Staaten gegen Israel.
 

1949

Trotz schlechter Ausgangslage, erringt Israel zur allgemeinen Überraschung den Sieg in diesem Krieg - ein Wunder;
danach 77 % der vorgesehenen Teilungs-Fläche bei Israel. Aus dem Rest wird kein eigenständiger arabischer Staat, sondern Jordanien übernimmt das Gebiet mit der Altstadt Jerusalems. Ägypten besetzt den Gaza-Streifen.
12.000 tote Soldaten auf israelischer Seite, auf arabischer Seite noch mehr.
 

1956

Sinai-Feldzug: Nach Sperrung des Zugangs zum Meer am Golf von Elat, stößt Israel gemeinsam mit England und Frankreich militärisch an den Suez-Kanal vor;
nach Kritik der USA Rückzug.
 

1967

Sechs-Tage-Krieg
Überwältigender Sieg Israels gegen eine arabische Übermacht, bestehend aus Ägypten, Syrien und Jordanien.
Altstadt Jerusalems wird zurückerobert, nachdem mehr als 10 Jahre lang kein Jude die Altstadt hatte betreten dürfen.
Teilweise wird gemutmaßt, dass Israel zu diesem Zeitpunkt schon die Atombombe besaß.
 

1973

Jom Kippur-Krieg
Ägypten und Syrien greifen Israel überraschend an und erzielen Anfangserfolge. Gegenoffensive führt nach Überquerung des Suez-Kanals zum Sieg Israels.
Israel kann seinen militärischen Sieg politisch nicht nutzbar machen.
Arabische Staaten bringen mit dem Ölboykott die Weltwirtschaft in Gefahr und Israel gerät weltweit in diplomatische Bedrängnis.
 

1979

Israel schließt mit Ägypten einen Friedensvertrag und gibt die gesamte Sinai-Halbinsel an Ägypten.
 

1981

Israel gliedert unter Ministerpräsident Begin 70 % des Golan (1.176 qm) in sein Staatsgebiet ein.
18.000 israelische Siedler und 16.000 Drusen leben dort (Stand heute).
 

1982

Libanon-Krieg
Israel besetzt die südliche Hälfte des Libanon, zieht sich jedoch wieder bis zum Littani-Fluß zurück.
 

1987

Beginn der Intifada, d.h. Terror militanter Palästinenser gegen Israel zur Erreichung politischer Ziele.
 

1989

Israel und Ägypten einigen sich im Rahmen eines internationalen Schiedsgerichts-Verfahrens über Taba am Roten Meer. Israels Ansprüche an diesem Gebiet werden negiert, so dass Ägypten das wenige qkm große Gebiet komplett zugesprochen bekommt.
 

1991

Golf-Krieg;
Israel wird vom Irak mit Raketen beschossen, obwohl es nicht aktiv am Krieg beteiligt ist. Israel wehrt sich auf Wunsch der USA nicht.
Internationale Verhandlungen in Madrid zur Lösung des Nahost-Konflikts.
 

1992

Wahlsieg der Arbeiterpartei. Schamir (Likud) wird durch Rabin abgelöst.
Bereitschaft Israels, Land gegen Frieden einzutauschen.
 

1993

Geheimverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern in Oslo: Fünf-Stufenplan zur Herstellung der PLO-Herrschaft in Jericho und Gaza.
PLO anerkennt formal das Existenzrecht Israels.
 

1994

Jericho und der Gaza-Streifen werden auf Grund des Oslo I - Abkommens (Unterzeichnung in Kairo) als autonome Zonen der palästinensischen Selbstverwaltung unterstellt.
Friedensabkommen zwischen Israel und Jordanien.
Als erster Staat richtet Deutschland am 8.8.1994 in Jericho eine Vertretung in den PLO-Gebieten ein.
 

1995

Oslo II - Abkommen wird geschlossen, das den weiteren Rückzug Israels im Westjordanland vorsieht.
Assoziierungsabkommen mit der EU: enge wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit. 90 % der israelischen Agrarprodukte sind vom Zoll freigestellt. Deutschland ist traditionell ein Fürsprecher Israels in der EU.
 

1996

Israel zieht sich aus den größeren Städten des Westjordanlandes, darunter Bethlehem, und weiteren 450 Dörfern, zurück.
 

1997

Der sog. Friedensprozess ist durch Terroraktivitäten de facto zum Erliegen gekommen.
Selbstmordattentate militanter Palästinenser.
Deutschland stimmt in der UNO unter der Regierung Kohl einer Verurteilung Israels wegen seiner Siedlungspolitik zu.
 

1998

Israel beschließt den Rückzug aus dem Süd-Libanon, nachdem dort in 20 Jahren 900 israelische Soldaten gefallen waren.
 

1999

Die Arbeiterpartei unter Ehud Barak übernimmt die Regierung.
In die Verhandlungen mit der PLO kommt Bewegung. Eine 44 km lange Transitstrecke zwischen Gaza und dem Westjordanland für täglich 1000 Palästinenser mit Transitkarte wird angedacht.
 

2000

Barak, Clinton und Arafat verhandeln in Camp David an einem umfassenden Abkommen.
Arafat lehnt ab, obwohl ihm fast das gesamte Westjordanland, der Gaza-Streifen und auch Jerusalem, mit Ausnahme des jüdischen Viertels, zugesagt worden waren.
 

2001

Der Likud unter Scharon übernimmt nach einem deutlichen Wahlsieg die Regierung.
 

2002

Nach Terroranschlägen beginnt Israel mit der zeitweisen Wiederbesetzung des Westjordanlandes.
US-Präsident George W. Bush spricht erstmals von zwei unabhängigen Staaten: Israel und Palästina.
 

2003

Scharon akzeptiert die Perspektive eines Palästinenserstaates auf amerikanischen Druck.
Nach Abschluss des Irak-Krieges wird als weiteres Handlungsszenario die sog. Roadmap verkündet, wonach sich Israel vom Westjordanland nahezu ganz zurückziehen und Jerusalem geteilt werden soll und ein unabhängiger Staat Palästina ausgerufen werden soll.
Kaum verkündet, ist die Roadmap als Fahrplan zum Frieden schon Makulatur: der Terror gegen Israel geht weiter.
Die US-Politik ist durch Schwierigkeiten im Irak daran gehindert auf Israel Druck auszuüben.
 

2004

Der Grenzzaun, den Israel zu seinem Schutz errichtet, findet weltweiten Protest.
Israel ist auf Grund amerikanischen Drucks bereit, Siedlungen in Gaza und im Westjordanland aufzugeben.
 

2005

Israel räumt den Gaza-Steifen, gemäß Bibel verheißenes jüdisches Land. Die verlassenen jüdischen Synagogen werden von Palästinensern zerstört.
 

2006

Libanonkrieg gegen die Hisbolla, in welchem Israel keinen klaren Sieg erringen kann. Deutsche Marineeinheiten werden auf Bitten der israelischen Regierung vor die Küste des Libanon stationiert. Im Westjordanland und im Gazastreifen gewinnt die Hamas die Wahl. Nach der Krankheit Scharons regiert Olmert als Vorsitzender der neugegründeten Kadima-Partei.

2007

Die Hamas übernimmt die Kontrolle im Gaza-Streifen. Es kommt zu fortwährenden Raketenangriffen auf Israel. Am 27. Nov. findet in den USA in Annapolis eine Konferenz zur Lösung des Nahost-Konflikts statt, worin Israel zu Verzicht und Nachgeben aufgefordert wird.
 

2008

60 Jahre Israel;
Am 8. Mai 2008 (gemäß jüdischem Kalender nicht am 14. Mai) feiert Israel sein 60-jähriges Bestehen.
Auch in Deutschland findet dieses Jubiläum große Resonanz und breite Würdigung.
Zuvor war Kanzlerin Merkel nach Israel gereist und bekam das  Vorrecht, in der Knesset zu sprechen. Dabei betonte sie die Freundschaft Deutschlands mit Israel.
 

2009

Israel führt Krieg gegen Gaza, nachdem monatelang von dort isralische Städte mit Raketen beschossen worden waren. Kanzlerin Merkel bezieht Stellung zu Gunsten Israels.
 

2010

Israel wird von US-Präsident Obama veranlasst, mit den Palästinensern zu verhandeln, mit dem Ziel einer Zweistaatenlösung. Nethanjahu scheint zu großen Zugeständnissen bereit, selbst zur Teilung Jerusalems.
Abgelehnt wird die Ansiedlung von Palästinensern im Gebiet der Grenzen von 1967.

Israel wurde von der Wirtschaftskrise kaum getroffen und steht ökonomisch gut da.
Die diplomatische Unterstützung Israels durch die deutsche Regierung hat nachgelassen.

 

2011

Von Gaza aus wird weiterhin der Süden Israels mit Raketen beschossen.

Es werden regelmäßige Konsultationen zwischen der deutschen und israelischen Regierung vereinbart.

 

2012

Israel bombardiert Gaza und droht mit einem Landkrieg, der jedoch unterbleibt. Israel tötet Hamas-Führer durch gezielte Luftschläge.

In der UNO stimmt die Mehrheit der Staaten für den sog. UN-Beobachterstatus der Palästinenser, wobei sich Deutschland zur Enttäuschung Israels nur der Stimme enthält.
Der Bau von 3000 Wohnungen in der Nähe von Jerusalem stößt auf weltweite Kritik, darunter auch die der deutschen Regierung.
Der sog. arabische Frühling bringt islamisch-fundamentalistische Regierungen an die Macht und damit die extremen Feinde Israels.

 

2013

Der Bürgerkrieg in Syrien verschafft Israel zunächst Luft, birgt jedoch die Gefahr in sich, dass terroristische Kreise dort die Macht übernehmen. Da der Westen die Rebellen unterstützt, gewinnt der Iran an Einfluss.
Der Iran kann nahezu ungestört sein Nuklearprogramm fortführen, wodurch sich Israel bedroht sieht.
 

 

 

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